Allgemeines zum HBC

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Unser Chor entstand 1972 als Chor für jüngere Erwachsene im Jugendverband FDJW der Sozialistischen Einheitspartei Westberlin und wirkte viele Jahre, inspiriert und unterstützt von dieser Organisation, in deren politischem Kontext. 1973 trat er erstmalig auf einem Arbeiter*innenkulturfestival als Hans- Beimler-Chor in die Öffentlichkeit. Die Verleihung von Namen eines Idols der Arbeiter*innenbewegung entsprach einem in der DDR üblichen Konzept der Jugendpolitik, deren Förderung das Ensemble genoss.

Bereits 1988 fanden wir zu organisatorischer Selbständigkeit. Bis heute verstehen wir uns als politischer Chor, der mit seinen Liedern Veranstaltungen umrahmt, aber auch regelmäßig eigene Konzerte veranstaltet. Die Gründungszeit des Chores war eine politische und kulturelle Aufbruchszeit im Nachklang der so genannten 68er. Engagierte Musikpädagog*innen wandten sich der Arbeiter*innenbewegung zu und begannen mit der Wiederbelebung und Pflege von deren kulturellem Erbe.

Ohne diesen Umstand hätte unser Chor sich weder in dieser Vielseitigkeit entwickeln noch den politischen Zeitenwechseln so erfolgreich widerstehen können. Über das Liedgut der Arbeiter*innenbewegung hinaus haben wir in den 45 Jahren unseres Bestehens durch Teilnahme an Kampagnen der Internationalen Solidarität, der Initiative „Künstler für den Frieden" oder durch Auftritte bei Mieter- und Umweltbewegung sowie bei Gedenktagen für die Opfer des Faschismus ein sehr vielseitiges Repertoire erworben. In den bewegten Zeiten der 1970—80er Jahre wurden wir besonders durch Maria Vonderbank, deren Name hier stellvertretend für eine ganze Reihe damaliger Chorleiter*innen steht, mit den Werken politischer Liedermacher*innen wie z.B. Degenhardt und Süverkrüpp vertraut gemacht. Neben anderen verdanken wir besonders Willibald Stöhr viele Bearbeitungen solcher Lieder für den Chor.

Als um 1990 eine Zeit der Umbenennungen begann, kamen auch wir um die Diskussion zu unserer Namensgebung nicht mehr herum. Wir gelangten jedoch zu dem Ergebnis, dass die Lebensziele Hans Beimlers, sein Eintreten für sozialen Fortschritt und sein antifaschistischer Kampf auch für unser Wirken richtungsgebend sein können und wir seinen Namen deshalb gerne weiter führen werden.

Seit 2007 leitet Johannes C. Gall, ein ausgewiesener Experte für die Musik Hanns Eislers, unseren Chor. Viele Stücke wurden durch ihn für unseren Chor arrangiert. Unter seiner Leitung haben wir neben vielen anderen Auftritten ein gemeinsames Konzert mit dem Sosialistisk kor i Oslo in der Werkstatt der Kulturen gegeben.

Dass Stücke aus der Zeit des Wirkens von Brecht, Eisler und anderen heute nur wenig von ihrer politischen Aktualität eingebüßt haben, macht es uns leicht, damit in Programmen engagiert Stellung zu beziehen — wie gerade hier und jetzt, wo es um zunehmend ungleiche Teilhabe der Individuen am gesellschaftlich erzeugten Reichtum geht. Unser Konzert zu den Jahrestagen des Ersten und Zweiten Weltkrieges lieferte 2014 ein Beispiel, wie wir dabei aus „ererbtem" und ganz neuem Liedgut gleichermaßen schöpften.

Wir sangen beispielsweise neben der Brecht-Eislerschen Ballade vom Weib und dem Soldaten (1928) auch Stücke des zeitgenössischen Komponisten Frederic Rzewski. Mit „Stop the War" und „Sag Nein!" nahmen wir dabei an der internationalen Aufführungskampagne „WaanVlucht“ teil.


Wir suchen immer engagierte Sänger*innen (momentan besonders gerne Alt und Tenor; Stand: 01.04.2018). Bitte nehmen Sie Kontakt zu unserem Chorleiter auf.


Name der Körperschaft: Hans-Beimler-Chor

Steuernummer: 27/647/52439


Foto vom Grab Hans Beimlers:
Grab beimler.jpg
(Danke Claudia).