Lied über den Frieden: Unterschied zwischen den Versionen

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(Text von „Lied über den Frieden“)
 
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==Hörbeispiel==
 
Der HBC am 01.11.14: https://youtu.be/Ln8sc_g1n10?t=343
 
Der HBC am 01.11.14: https://youtu.be/Ln8sc_g1n10?t=343
==Text==
 
<pre>Der Blitz schlägt ein, und der Regen fällt, und der Wind hat die Wolke gebracht,
 
doch den Krieg trägt nicht der Wind in die Welt, den Krieg haben Menschen gemacht.
 
Es dampft die Erde im Frühlingsrausch, und der Himmel wird hoch und still,
 
doch der Friede grünt nicht wie das Gras und der Strauch, er blüht, wenn der Mensch es will.
 
Refr.:
 
Völker, ihr selbst seid das Schicksal der Welt, eurer Kraft werdet eingedenk.
 
Der Krieg ist kein Gesetz der Natur, und der Friede ist kein Geschenk.
 
Es gilt den Krieg zu schlagen, den Frieden gilt es zu wagen, den Mördern gilt es jetzt zu sagen:
 
Nein, nein, nein!
 
Das Leben lassen wir nicht,
 
die Hetzern die Faust ins Gesicht,
 
dann wird der Krieg nicht sein,
 
dann wird der Krieg nicht sein.
 
  
Und wenige sind’s, die haben den Stahl,
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==Autoren==
und es lohnt sich für sie nicht der Pflug,
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* Text: Ernst Fischer
Und den wenigen wird die Erde zu schmal,
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* Musik: Hanns Eisler (1949)
und nichts ist ihnen genug.
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Sie zählen die Menschen,
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==Text von „Lied über den Frieden“==
sie zählen das Geld,
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[[Text von „Lied über den Frieden“]]
und Krieg ist die letzte Bilanz.
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Die wenigen sind zuviel auf der Welt.
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Macht Schluss mit dem Totentanz!
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Refr.
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Mutter, es geht um dein eigen Kind,
 
wehr dich und lass es nicht zu,
 
und ob wir Millionen mächtiger sind
 
als der Krieg, das entscheidest du.
 
Und das ist jedermanns großer Entscheid
 
und sagen wir alle: Nein!
 
Dann wird der Krieg die Vergangenheit
 
und der Frieden die Zukunft sein.
 
Refr.
 
</pre>
 
 
==Unser Kommentar (Aus dem Programmheft 2014)==
 
==Unser Kommentar (Aus dem Programmheft 2014)==
 
:''Eisler komponierte dieses Lied im Jahr 1949 für den Weltfriedenskongress in Paris und Prag. Den Text, der seit seiner Entstehung nichts an Aktualität verloren hat, verfasste der österreichische Schriftsteller und Politiker (KPÖ) Ernst Fischer.  
 
:''Eisler komponierte dieses Lied im Jahr 1949 für den Weltfriedenskongress in Paris und Prag. Den Text, der seit seiner Entstehung nichts an Aktualität verloren hat, verfasste der österreichische Schriftsteller und Politiker (KPÖ) Ernst Fischer.  
  
 
==Kommentar nach http://www.lebenslaute.net==
 
==Kommentar nach http://www.lebenslaute.net==
Das Lied aus dem Jahre 1949 ist heute von erstaunlicher Aktualität. Es gibt auch Bezüge zum Text von Wolfgang Borchert, „Sag nein!“, der die grässlichen Folgen ausmalt, die zu erwarten sind, wenn dieses Nein ausbleibt. Die Melodien sind schlicht, geradezu schlagermäßig, und wären ohne die Begleitung durch das Orchester reiner Kitsch; erst das Orchester bringt Herbheit und Ironie ins Spiel. „Der Friede ist kein Geschenk“ endet auf einem tiefen Ton, den man überhaupt nicht erwartet; es ist eben kein bequemes Geschenk. Den 1. Refrain mit den Worten „Dann wird der Krieg nicht sein“ beendet das Orchester mit einem Trugschluss (!), der auf die Bedrohung durch die „wenigen“ hinweist, “für die sich der Pflug nicht lohnt“.
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:Das Lied aus dem Jahre 1949 ist heute von erstaunlicher Aktualität. Es gibt auch Bezüge zum Text von Wolfgang Borchert, „Sag nein!“, der die grässlichen Folgen ausmalt, die zu erwarten sind, wenn dieses Nein ausbleibt. Die Melodien sind schlicht, geradezu schlagermäßig, und wären ohne die Begleitung durch das Orchester reiner Kitsch; erst das Orchester bringt Herbheit und Ironie ins Spiel. „Der Friede ist kein Geschenk“ endet auf einem tiefen Ton, den man überhaupt nicht erwartet; es ist eben kein bequemes Geschenk. Den 1. Refrain mit den Worten „Dann wird der Krieg nicht sein“ beendet das Orchester mit einem Trugschluss (!), der auf die Bedrohung durch die „wenigen“ hinweist, “für die sich der Pflug nicht lohnt“.
Zu Zeiten der DDR wurde Eislers „Friedenslied“ in Schulchören viel gesungen, für manche, die in der DDR aufgewachsen sind, ist es daher mit negativen Gefühlen assoziiert. Die kamen aus der Heuchelei des Systems, das dem kapitalistischen Westen alle bösen Absichten zuschrieb, aber meinte die moralische
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:Zu Zeiten der DDR wurde Eislers „Friedenslied“ in Schulchören viel gesungen, [&hellip;]</i>
Autorität zu haben, selbst militärisch aktiv sein zu dürfen. Am Ende des Refrains hieß es daher: „Das Leben lassen wir nicht. Dem Hetzer die Faust ins Gesicht!“
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Aktuelle Version vom 1. Mai 2018, 00:43 Uhr

Hörbeispiel

Der HBC am 01.11.14: https://youtu.be/Ln8sc_g1n10?t=343

Autoren

  • Text: Ernst Fischer
  • Musik: Hanns Eisler (1949)

Text von „Lied über den Frieden“

Text von „Lied über den Frieden“

Unser Kommentar (Aus dem Programmheft 2014)

Eisler komponierte dieses Lied im Jahr 1949 für den Weltfriedenskongress in Paris und Prag. Den Text, der seit seiner Entstehung nichts an Aktualität verloren hat, verfasste der österreichische Schriftsteller und Politiker (KPÖ) Ernst Fischer.

Kommentar nach http://www.lebenslaute.net

Das Lied aus dem Jahre 1949 ist heute von erstaunlicher Aktualität. Es gibt auch Bezüge zum Text von Wolfgang Borchert, „Sag nein!“, der die grässlichen Folgen ausmalt, die zu erwarten sind, wenn dieses Nein ausbleibt. Die Melodien sind schlicht, geradezu schlagermäßig, und wären ohne die Begleitung durch das Orchester reiner Kitsch; erst das Orchester bringt Herbheit und Ironie ins Spiel. „Der Friede ist kein Geschenk“ endet auf einem tiefen Ton, den man überhaupt nicht erwartet; es ist eben kein bequemes Geschenk. Den 1. Refrain mit den Worten „Dann wird der Krieg nicht sein“ beendet das Orchester mit einem Trugschluss (!), der auf die Bedrohung durch die „wenigen“ hinweist, “für die sich der Pflug nicht lohnt“.
Zu Zeiten der DDR wurde Eislers „Friedenslied“ in Schulchören viel gesungen, […]